Hindernisse: Dummheit, Egoismus und Trägheit

1. Dummheit (Ignoranz)

Dummheit (Ignoranz), wie sie hier gemeint ist, hat nichts mit mangelnder Intelligenz zu tun. Auch sehr intelligente Menschen sind davon befallen. Sie hat grundsätzlich mit einem Mangel an Offenheit zu tun, mit Engstirnigkeit und Borniertheit. In ihr verankert sind Ängste, die aus einem starken Bedürfnis nach einer Sicherheit existieren, die es in Wirklichkeit gar nicht gibt.

Es ist die Angst vor Veränderung, sich für etwas zu öffnen, was man nicht kennt, mit dem man nicht vertraut ist. Angst vor etwas Neuem! Da ist ein Anhaften an Glaubenssysteme, die einem in der Kindheit vermittelt wurden, durch Eltern, Schule, Kultur und Religion. Alles das geht einher mit Selbstlügen, man macht sich etwas vor. Diese Glaubenssysteme aufzugeben bedeutet: Unsicherheit. Es werden Defensiv-Mechanismen entwickelt, um alles, was nach Veränderung drängt heftig, zurückweisen zu können.

Hinter allem steht die Verdrängung einer Wirklichkeit, die Vergänglichkeit heißt.

Das bedeutet, dass man Angst hat zu verlieren, was einem viel bedeutet, vor allem das eigene Leben. Wenn etwas zu Ende geht, wird es je nach Bedeutung der Wertschätzung häufig wie eine Katastrophe empfunden, die mit Schmerz und Leiden verbunden ist.

Diese Art von Leben basiert auf einer Illusion, einem Verlangen, dass alles so bleiben muss, wie es ist. Erst wenn sich etwas ereignet, was diese Illusion zerstört, geschieht häufig etwas, was tiefgreifende Veränderungen herbeiführen kann.

Zusammengefasst: Bei dieser „Dummheit“(Ignoranz) liegt ein Mangel an Geist vor, der verbunden ist mit Offenheit, Flexibilität, innerer Freiheit, Selbstständigkeit, Klarheit und vor allem Vertrauen ins Leben.

2. Egoismus

Egoismus basiert auf einem Bewusstsein von Getrenntsein und Isolation. Hier bin ich, dort sind die anderen.

Dies ist eine Illusion Es entspricht nicht der Wirklichkeit. In dieser Bewusstseinsstörung, wie ich es einfach einmal nenne, liegt das wirkliche Übel der Menschheit. Wahrscheinlich ist die Ursache dieser Störung der in allen Wesen verankerte Überlebenstrieb, der ja auch seinen Sinn hat. Aber hier scheint die Intelligenz, die hinter aller Schöpfung steht, etwas nicht einbezogen zu haben. Dass nämlich die Freiheit, die in der Natur des Menschseins verankert ist, missbraucht werden kann. Diese menschliche Freiheit kann nur im Zusammenhang mit Verantwortung für das Ganze gut geheißen werden. Und Verantwortung wiederum setzt Liebe voraus.

So ist Egoismus, wie wir ihn kennen und erleben, wie eine Krebszelle, die zerstörend auf das kollektive Leben der Menschheit wirkt. Egoismus ist ein Mangel an Liebe d.h. an Verbundenheit, Mitgefühl und Fürsorge, Beziehungsfähigkeit und Kooperationsbereitschaft. Die Krebszelle im menschlichen Körper weist die gleichen Merkmale auf.

3. Trägheit

Trägheit drückt sich aus in einem Mangel an Wille und an seinen Qualitäten. Das sind: Kraft, Zielstrebigkeit, Bewusstheit, Entschlossenheit und Ausdauer, Entscheidungsfähigkeit, Durchsetzungsvermögen, mit eigenen Kräften haushalten zu können, Bereitschaft zur eigenen Weiterentwicklung, Streben nach Klarheit und noch vieles andere mehr.

Oft fehlt es hier an Lebensenergie, die in anderen Bereichen vergeudet wird. Dies führt zu einer eher passiven Lebensweise, mentalen Abwesenheit, Tagträumerei und einem permanenten Fluss von Gedanken, die sich mit der Vergangenheit und der Zukunft beschäftigen, jedoch die Gegenwart nur verschwommen wahrnehmen. Sie drückt sich auch aus an mangelnder Konzentrationsfähigkeit, die zu einer bewussten Lebensweise notwendig ist. Sehr deutlich kann man dies daran erkennen, dass die Menschen nicht mehr wirklich zuhören können.