"Neues Bewusstsein"

Teilhard de Chardin (1881-1955), Jesuit, Naturwissenschaftler und Mystiker war es, der diesen Gedanken der Evolution des menschlichen Bewusstseins und eines damit verbundenen Sprung auf eine neue Bewusstseinsebene in zahlreichen Büchern erläutert und begründet hat.

Sein umfangreiches naturwissenschaftliches Wissen, verbunden mit tiefer spiritueller Erfahrung, hat ihn zu der Erkenntnis geführt, dass Schöpfung und Evolution kein Gegensatz ist. "Schöpfung ist nicht als etwas "einst" abgeschlossenes und seither Fertiges anzusehen sondern als einen bis ans Ende der Zeit fortdauernden Prozess mit noch ungeahnten Ergebnissen." Das Streben in diese Richtung, also der Motor der Evolution, ist für ihn die Liebe. Diese Liebe, das letzte Ziel, die organische Einheit alles Seienden, war für Teilhard de Chardin im Herz eines Menschen vollkommen verwirklicht in Jesus Christus. So nennt er Christus den "Punkt Omega", das heißt Ziel, Richtung und Motor der Evolution." Daher wird dieses Bewusstsein des vollkommenen Menschen auch "Christus-Bewusstsein" genannt, was in der östlichen Welt identisch mit dem Erlangen der "Buddha-Natur" ist.

Seine Überlegungen zur Evolution des Menschen werden oft mit denen des indischen Philosophen Aurobindo verglichen. Er hat ebenso den gegenwärtig lebenden Menschen als Übergangsstufe zu einer höheren Entwicklungsstufe betrachtet.

Aurobindo betrachtete die geistige Entwicklung der Menschheit als einen fortdauernden Prozess. Er begründete diese Aussage mit der Bemerkung, dass die Entdeckung der Wahrheit ein unendlicher Vorgang sei, der es notwendig mache, dass Personen zu verschiedenen Zeiten unterschiedliche Erkenntnisse haben. Ziel seiner eigenen Entwicklung war es, das Supramentale Bewusstsein für den Menschen erreichbar zu machen. Supramental bedeutet aber nichts anderes, als das mental-rationale Bewusstsein zu überschreiten.