Sich auf den Weg machen

Zur Orientierung für diesen Weg ist auch hier wieder die Landkarte der Psychosynthese sinnvoll. Selbstverständlich gibt es viele andere Landkarten, die zum gleichen Ziel führen, die aber andere Symbole und Begriffe verwenden. Wer noch nicht damit vertraut ist, bitte zuerst sich über Psychosynthese informieren.

Aufgaben auf der Personalen Ebene

Auf dieser Ebene geht es um die Entwicklung des Menschen, der ich auf dieser Welt bin. Dazu gehört, mein Potential zu erkennen und zu es in meinem Leben zu entwickeln und einzusetzen. Vor allem aber bedeutet es, mich zu einem reifen erwachsenen Menschen zu entwickeln. Daraus ergeben sich folgende Aufgaben im Detail:

• Üben von Achtsamkeit, in der Gegenwart, im Hier und Jetzt zu sein. Das bedeutet, im "Ich" oder "Personalen Selbst" zu sein. Ich bin "ein Zentrum von Wahrnehmung" und habe hier die Wahl, mich für etwas zu entscheiden, ja oder nein zu sagen. Das bedeutet: Ich bemühe mich, bewusst zu handeln und zu sprechen.
• Aus diesem "Ich" kann ich zum Beobachter werden. Ich nehme mein Verhalten wahr, wenn ich mit einer Teilpersönlichkeit von identifiziert bin. Sobald ich das wahrnehme, bin ich ganz in diesem "Ich". Ich weiß, dass ich meinen Verhaltensweisen nicht ausgeliefert bin. Ich habe eine Wahl und kann mich mit Bewusstheit anders verhalten, wenn ich das will. Das führt dazu, bewusst zu sprechen und zu handeln.
• Ich erkenne, dass die Zeit für mich da ist, dass ich über sie verfügen kann und ich nicht der Zeit ausgeliefert bin, durch die ich mich unter Druck setzen kann. Dazu ist erforderlich, langsamer und weniger hektisch zu leben, bewusst zu agieren und nicht auf die Reize von außen zu reagieren. Ich halte inne, nehme mir die Zeit und dann sage und tue ich das, was ich wirklich sagen bzw. tun will.
• Ich verstärke den Kontakt zu mir selbst und erkenne als Beobachter meine Glaubenssysteme, Verhaltensmuster, Qualitäten und auch Schwächen. In diesem Kontakt nehme ich meinen Körper, meine Gefühle und auch meine Gedanken bewusst wahr. Ich nehme mich an, so wie ich im Augenblick bin.
• Ich lerne in diesem Prozess die Struktur meiner Persönlichkeit kennen. Bisheriges Unbewusstes, Verhaltensweisen und Programme, die mich haben, mache ich bewusst und dann habe ich sie. Dann kann ich mich entscheiden, was ich ändern möchte.

Aufgaben auf der Transpersonalen Ebene

Auf dieser Ebene geht es vor allem um die Frage, wer ich wirklich bin. Bin ich nur Verstand ("Ich denke, also bin ich") oder ist da etwas, was über den Verstand und das rationale Denken hinausgeht?

• In Kontakt mit der Stille in mir kommen, sie neu oder wieder neu entdecken. Dazu muss ich mir regelmäßig die Zeit nehmen, einfach nur da sein zu können, in der Gegenwart zu sein, und wahrnehmen, was ist. Man nennt das auch Meditation.
• In dieser Stille kann ich mich für diese Ebene des transpersonalen Bewusstseins öffnen und Erfahrungen machen. Diese Erfahrungen geben mir Klarheit für mein Tun und Handeln im alltäglichen Leben. Dabei werde ich auch erfahren, dass ich nicht getrennt und isoliert auf dieser Welt lebe, dass ich eingebunden bin in ein größeres Ganzes. (siehe auch transpersonale Erfahrungen). Diese Überwindung des egoistischen Bewusstseins von Getrenntheit, führt zu diesem Neuen Bewusstsein.

Anmerkung: In einem Artikel habe ich noch etwas ausführlicher über die „Zeit nach dem Erwachen"geschrieben. Dieser Artikel ist abrufbar auf Sein.de Direktlink zum Artikel: Die Zeit nach dem Erwachen